- chemische Reinheit
- che|mi|sche Rein|heit: ein Kriterium bei chem. Stoffen, mit dem die auf chemischem Wege ermittelte Abwesenheit (bzw. der Grad der Anwesenheit) von Verunreinigungen u. die vorausgegangene Reinigungsoperation charakterisiert wird. Übliche dt. u. lat. Bez. (aus der Pharm., mit Abk.) sind: roh (crudum, crd.), technisch, gereinigt (depuratum, dep.), rein (purum, pur.), reinst (purissimum, puriss.), zur Analyse (pro analysi, p. a.), kristallisiert (crystallisatum, cryst.), sublimiert (sublimatum, subl.), destilliert (destillatum, dest.), gefällt (praecipitatum praec., ppt.). Vgl. Reinheit.
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chemische Reinheit[ç-], Bezeichnung für die Beschaffenheit von chemischen Substanzen bezüglich des Gehaltes an Fremdsubstanzen, der ihre Verwendungsmöglichkeiten stark beeinflusst. Man unterscheidet verschiedene Reinheitsgrade: u. a. roh, technisch rein, reinst, chemisch rein (analysenrein, pro analysi, Abkürzung p. a.) und spektralrein. Zur Bestimmung der Reinheit eines Stoffs dienen chemische und physikalische Prüfmethoden, z. B. Fällungsreaktionen, Bestimmung des Siedepunktes, des Schmelzpunktes, der Dichte und der Brechzahl und v. a. die Spektralanalyse, durch die noch Verunreinigungen bis zu 10-7 % nachgewiesen werden können. Substanzen mit extrem niedrigem Gehalt an Fremdstoffen (bis unterhalb 10-8 % oder 10-4 ppm), die Reinstoffe (ultrareine Stoffe), sind u. a. wichtig als Reaktorwerkstoffe, in der Halbleitertechnologie (wo sie gezielt mit bestimmten Fremdstoffen verunreinigt werden) sowie zur Erforschung der Eigenschaften hochschmelzender Metalle (die schon durch wenige ppm eines Fremdstoffs stark verändert werden).
Universal-Lexikon. 2012.